die Ruhe liegt im Tee

jetzt ist es endlich mal etwas ruhiger hier und mit der Ruhe kommt die versprochene japanische Teezeremonie:

vorab, wundert Euch nicht, wenn die Bilder teils zeitlich etwas verwurschtelt sind, aber ich hab ja nicht jeden Handgriff bei jedem Gast direkt fotografiert.. somit ist das hier ein lustiger Zusammenschnitt aus der kompletten Zeremonie..

eine Teezeremonie beginnt damit, dass die Teegäste auf dem Gartenpfad 路地 (Roji) wandeln und zu ihrer inneren Ruhe finden.. wer den japanischen Garten Bad Langensalza noch nicht gesehen hat, kann sich hier und hier Eindrücke verschaffen..

das Teehaus in Bad Langensalza liegt im Inneren eines Pavillions und ist so aufgebaut, dass man von außen in das Haus schauen kann, daher die Bodenplatten und Stühle neben dem Häuschen..

 

die Gäste finden sich nach ihrem Spaziergang auf der Wartebank 待合い (Machiai) im Teegarten ein..
ein mit frischem Wasser gefülltes Steinbecken steht auf dem Weg zum Teehaus.. dort reinigen sich die Teegäste symbolisch Mund und Hände um sich von allem Negativen (Gesagtes und Getanes) zu befreien..

 

nacheinander betreten die Teegäste nun das Teehaus.. der Teeraum 茶室 (Chashitsu) es ist etwas erhöht und hat nur einen kleinen Eingang.. um hinein zu gelangen muss man sich bücken und anschließend auf Knien hineinschlüpfen.. das Bücken am Eingang dient dazu, um allen sozialen Status abzulegen, denn im Teehaus sind alle Gäste gleichen Standes, egal ob Angestellter oder Top-Manager..
eine „große“ Teezeremonie dauert in der Regel 4 bis 6 Stunden, daher zeigt man bei einer Vorführung im Allgemeinen nur die Zubereitung des dünnen Tees 薄茶 (Usu-cha)..
 der Gastgeber (einen Teemeister gibt es in dem Sinne nicht, jeder lernt stetig, es ist schließlich der Weg des Tees  茶道 (chadō), nicht das Ziel des Tees) betritt den Raum, wenn alle Gäste Platz genommen haben..

 

er bringt die restlichen Utensilien mit in den Teeraum.. das Frischwassergefäß 水差し (Mizusashi) und der eiserne Wasserkessel 釜 (Kama) stehen bereits im Teeraum, wenn die Gäste eintreten..

diese weiteren Utensilien sind: Teeschale 茶碗 (Chawan), Teedose mit Pulvertee 茶入れ (Cha-ire), Teebambuslöffel 茶杓 (Chashaku), Teebesen 茶筅 (Chasen), Gebrauchtwassergefäß 建水 ( Kensui) und Schöpflöffel 柄杓 (Hishaku)..

 

zudem trägt der Gastgeber ein Seidentuch 袱紗 (Fukusa) – in diesem Falle ein lilanes, da der Gastgeber männlich ist, Frauen würden ein Rotes benutzen – am Gürtel 帯 (Obi) …

 … mit dem er nun symbolisch die Teedose reinigt..

 

 

anschließend wird die Teeschale mit heißem Wasser gefüllt …

 … um den Teebesen in diesem geschmeidig zu machen.. das heiße Wasser kommt anschließend in das Brauchwassergefäß – holzfarbenes Gefäß links neben dem Gastgeber..

 

 

nun geht es an die wirkliche Teezubereitung:
der Gast darf nun seine Teesüßigkeit  和菓子 (Wagashi) zu sich nehmen.. diese ist wirklich sehr süß, da der Tee selbst recht herb und bitter ist.. eine übrigens wirklich interessante und gelungene Kombination..
der Pulvertee wird mit dem Bambuslöffel in die Teeschale gefüllt (zwei Löffelchen auf eine Schale) …

 … dann kommt heißes Wasser dazu …

 

 

… und nun wird der Tee mit dem Teebesen aufgeschlagen..
 der Tee hat eine sehr angenehme dunkelgrüne Farbe und riecht leicht bitter..
der Tee wird dem ersten Gast nun gereicht und dieser trinkt ihn, nach einer Verbeugung, nach dem kurzen Drehen im Uhrzeigersinn in drei Schlucken aus.. kompliziert, was?

 die Schale geht zurück zum Gastgeber und dieser bereitet, nach der Reinigung der Schale, in der selben Schale den Tee für den nächsten Gast.. da die Vorführungs-Zeremonie nicht zu lang dauern soll, sind in Bad Langensalza meist nur zwei bis drei Gäste aus dem Publikum „eingeladen“..

 

 

sind alle Gäste mit Tee versorgt und die Utensilien ein letztes mal gereinigt, räumt der Gastgeber diese wieder aus dem Teeraum weg …

 … füllt noch einmal das Frischwassergefäß auf und verschwindet dann aus dem Teeraum.. die Gäste sind damit „entlassen“.. alles in allem eine sehr schweigsame Zeremonie und da es ja aber eine Vorführung ist:

 

gibt’s anschließend eine Fragerunde mit Gastgeber und Assistentin..
die Assistentin erklärt (zwecks Vorführung) während der Zeremonie schon fleißig, schließlich sind die Gäste meist das erste mal bei einer Teezeremonie und wissen noch nicht, wann sie was zu tun haben..

 nun ist auch ausgiebig Zeit zum Fotografieren.. während der Vorführung stört es aber im Allgemeinen auch niemanden, wenn es nicht im Blitzlicht-Gewitter ausartet..

 

und wer möchte, kann sich zum Kosten gern noch eine Schale Tee im Schnelldurchlauf aufgießen lassen..
Teezeremonie-Vorführungen finden übrigens nicht nur in Bad Langensalza, sondern auch im Gartenbaumuseum in Erfurt und im Stadtpark in Hannover, regelmäßig statt.. wer sich in der Gruppe oder auch allein gern mal eine Vorführung anschauen möchte, kann sich hier (für Hannover u. Bad Langensalza) und hier unter aktuelle Veranstaltungen – Sonderveranstaltungen (für Erfurt) erkundigen.. die Vorführungen werden von der Teeschule Ueda Sôko Ryû organisiert und durchgeführt..
Bad Langensalza bietet über dies übrigens auch an, das Teehaus für Hochzeiten zu vermieten.. einmal durfte ich bei einer solchen Hochzeit schon assistieren! ein wirklich wundervolles Erlebnis! Braut und Bräutigam in traditionellen japanischen Gewändern und nach der westlichen Trauungszeremonie mit Standebeamtin gab es eine Reihe weitere japanische Traditionen, wie das gemeinsame Sake-Trinken des frisch vermählten Paares..
wer also eine außergewöhnliche Hochzeit plant, kann sich Bad Langensalza ja mal im Gedächtnis behalten..

dreifache Schoko-Freuden

kennt Ihr das? diesen Heißhunger auf Kuchen? ging also nicht anders..

übrigens aus diesem Buch

ist jetzt nix besonderes, aber ist fix gemacht und schmeckt..

ein Brownie-Blech (33cm x 23cm) einfetten.. je 50g Zartbitter-, Vollmilch- und Weiße Schokolade in grobe Stückchen haken.. wahlweise kann man natürlich auch grob geraspelte Schoki kaufen, wenn man denn sowas im Laden findet……

Ofen auf 180°C vorheizen.. 225g weiche Butter mit 4 Eiern, 4 Eßl. Milch und 225g Zucker in einer Schüssel schaumig rühren.. 350g Mehl, 3 einhalb Teel. Backpulver und 3 Eßl. Kakaopulver in die Ei-Mischung sieben und alles vermischen..

nun die Schokolade unterrühren und den Teig in die gefettete Form füllen.. ab in den Ofen und etwa 35 Minuten lang backen.. mit dem Zahnstochertest schauen, ob der Kuchen schon durch ist (Zahnstocher in die Mitte des Kuchens stecken und beim Herausziehen schauen, ob noch flüssiger Teig daran kleben bleibt, wenn ja, weitere 5 Minuten backen und nochmal testen, bis kein Teig mehr kleben bleibt..)

den Kuchen auskühlen lassen und mit Puderzucker bestäubt servieren..

Punkt, aus, fertig, yam!

Männer-Essen!?

das restliche Hackfleisch musste weg.. und irgendwie bin ich auf die Seite von Chrissi gekommen.. aber Tortillias wollten wir nicht wirklich.. also probierten wir Nachos, das sind ja einfach Tortillias frittiert.. nur, dass wir sie eben nicht frittierten..

die Chips auf der rechten Schale sind übrigens gekauft.. 

als erstes also zu den Nachos/Tortillia-Chips:

380g Mehl mit einem gestr. Teel. Backpulver, einem gehäuften Teel. Salz und je einem halben Teel. getrocknetem Knoblauch und Chiliflocken vermischen.. dann 8 Eßl. Sonnenblumenöl dazu, unterrühren und dann 200ml warmes Wasser dazu.. ebenfalls unterrühren und kneten, bis ein glatter, weicher Teigball bei rauskommt.. ist auf Chrissis Seite auch alles noch mal schön mit Video gezeigt..

den Teigball in 8 kleine Teigbällchen formen und 20 Minuten unter einem Geschirrtuch ruhen lassen..

jedes Teigbällchen danach (ohne vorheriges Noch-Mal-Durch-Kneten!!!) auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsplatte zu einem flachen Tortillia ausrollen (es empfiehlt sich übrigens nicht, die ungebackenen Fladen aufeinander zu stapeln…..) und in einer Pfanne bei mittlerer Hitze ohne Öl ausbacken.. die sollen schließlich nicht Braten, sondern Backen..

wenn sie Blasen werfen, werden sie gewendet und noch mal kurz von der anderen Seite angebräunt.. dann leicht auskühlen lassen und in dreiecksform schneiden..

sind alle Tortillias gebacken, wird 250g Hackfleisch gebraten.. mit Salz, Pfeffer, Paprika, Chilli, usw. würzen.. bei Bedarf noch ein wenig Soße aus passierten Tomaten und Tomatenmark herstellen und unterrühren.. eine kleine Dose Mais dazu (etw. 200g Vollgewicht), unter das Hackfleisch rühren und den Ofen auf 150°C vorheizen..

und dann wird geschichtet:

eine Schicht Tortillias, eine Schicht geriebener Gouda, eine Schicht Hack mit Mais, dann wieder Tortillias, Käse und so weiter.. zum Schluss mit Hack enden, dann noch mal Käse drüber und die restlichen gekauften Chips drüberkrümeln..

das Ganze kommt nun für etwa 10 Minuten bei Umluft in den Ofen (ist ja schon alles durch, muss nur noch der Käse schmelzen)..

die restlichen Chips können dann gleich noch im Ofen mit ausgebacken werden.. aneinanderkleben tun sie ja eh nicht mehr, also ruhig alle auf ein Blech und immer mal durchschütteln.. nach etwa 10 bis 15 Minuten sind sie auch schön kross und chipsig.. allerdings recht ungewürzt.. für direkte Chips-Herstellung muss definitiv viel mehr Salz in den Teig und noch Gewürze nach Wahl in großer Menge..

so.. ist definitiv nicht nur was für Männer, sondern schmeckt auch uns Frauen, also in diesem Sinne noch einen ruhigen und gemütlichen Vatertag..